YouTube-Video kreieren II

Ich habe nun die Grundlagen geschaffen, das heisst, Tools und Programme gekauft, bereitgestellt und installiert, damit ich ein YouTube-Video kreieren kann. Nun kommt die eigentliche Challenge: Das Video selbst.

Doch wie fange ich an? Wenn man ein YouTube-Video kreieren möchte, hat man wahrscheinlich eine Vorstellung davon, was dieses Video beinhalten soll.

Bei mir ist es eine kürzere Abhandlung über ein Thema, das ich auf meinem Blog behandle oder worüber ich bereits geschrieben habe.

Ich mache also Kurzvideos (vielleicht 10-15 Minuten), die ein typisches Arcanum-Helvetia-Thema ins Zentrum rücken. Und da ich ein grösseres Publikum erreichen möchte, mache ich sie in Englisch. Zumindest für den Anfang.

Mein erstes Video soll sich um die Höhlenlöwen drehen.

Hierzu habe ich bereits viele Informationen zusammen, zudem denke ich, dass ich genügend Bildmaterial finden werde, dass ich verwenden kann. Zudem ist es ein dankbares Thema, das ich in wenigen Minuten abhandeln kann. Das Ziel ist: Alles auf Englisch. Ich nenne das Video: «Lions in the Swiss Alps?». Oben sieht man einen Entwurf für den YouTube-Banner, mit dem ich eigentlich schon sehr happy bin.

Notiz zum Banner: Im 16 zu 9-Format, optimalerweise 2,560 x 1,440 Pixel, im Blending Mode «Stroke» für die Umrahmung der Schrift.

Ich weiss nun also das Thema und kann loslegen.

Ein Video hat grundsätzlich zwei Komponenten: Text und Bild. Der Text ist eingesprochen, die Bilder kommen entweder als Standbild oder als Video. Um den Text kümmern wir uns im Detail später. Wichtig ist hierbei, dass der Text genau wie beim Podcast an ein HÖRENDES Publikum gerichtet sein muss. Also nicht bloss Text ablesen, sondern erzählen, involvieren, Interesse wecken.

Zu den Bildern. Allgemein kann man sich anfangs fragen, ob man selbst im Video sein möchte oder nicht. Zeigt man sich oder nicht? Stellt man sich als Erzähler vor die Kamera oder nicht? Besser wäre es bestimmt. Es wird nahbarer, der Erzähler erhält ein Gesicht, und es ist Bewegung im Video, die sonst vielleicht nicht vorhanden wäre. Und vielleicht das Wichtigste: Es gibt dem Video einen Rahmen. Man kreiert eine Bühne, zu der der Zuschauer immer wieder zurückkehrt. Das macht das Anschauen «komfortabler».

Ich werde aber (zumindest im ersten Probevideo) darauf verzichten. Und es gibt zahlreiche sehr gute YouTube-Videos mit Hundertausenden von Views, in denen der Erzähler nicht auftritt.

Was bleibt einem dann? Bilder und Videos vom Thema selbst, die gut aufbereitet sind. Gehen wir mal vom Minimum aus und fragen uns, wie man mit einfachsten visuellen Mitteln eine Geschichte erzählen und damit ein YouTube-Video kreieren kann. Wir denken also nicht an wilde Kamerafahrten, gut ausgeleuchtete Interviewsequenzen und dergleichen. Wir denken nicht an einen Dokumentar- oder Hollywoodfilm.

Zugleich sollten wir aber auch NICHT an eine Powerpoint-Präsentation denken!

Schaut man sich gut gemachte YouTube-Videos an (hier ein Beispiel), die eher wenige Komponenten enthalten, dann fällt einem folgendes auf:

1. Sehr viele Bilder und Videos. So alle 1-3 Sekunden ein neues.
2. Gute Übergänge von einem Element zum nächsten.
3. Bilder sind selten statisch, das heisst, es wird eingezoomt, oder man «fährt» über das Bild.
4. Gute Abwechslung zwischen bewegt und statisch, gute Abwechslung im Tempo. Mal wechselts schneller, mal wird ein Element länger gezeigt.
5. JEDES Bild hat seine Berechtigung. Keine Füller. Was gezeigt wird, stützt und ergänzt das Erzählte.
6. Keine bis wenige Texteinblendungen. Warum sollte der Zuschauer lesen?

Man fragt sich nun, was denn gezeigt werden könnte. Nehmen wir das Höhlenlöwen-Beispiel. Machen wir ein Brainstorming hierzu. Welche Art von Bildern, die das Video bereichern, könnte ich zeigen?

Zum Beispiel:

– Geographisch und räumlich Einordnendes. Karten, Bilder der Umgebung. Wie das damals ausgesehen hat. Wie es heute aussieht. Zum Beispiel dort, wo Knochen der Höhlenlöwen gefunden wurden.

– Illustrationen. Es existieren Zeichnungen und Fotomontagen, die Höhlenlöwen zeigen. Zum Beispiel in Magazinen wie «National Geographic» oder von Nachbildungen in einem Museum. Natürlich sollte man auch zeigen, wie moderne Löwen aussehen.

– Eher langweilig, aber warum nicht: Wichtige Zitate aus Interviews oder wissenschaftlicher Literatur als solche einblenden. Vielleicht zeigen, wie das Zitat auf dem Bildschirm «eingetippt» wird.

– Ebenfalls eher langweilig: Bildschirm aufnehmen, wie man nach Infos stöbert. Auf Wikipedia zum Beispiel. Wichtiges dabei markieren.

– Warum nicht nach Hollywood-Filmen suchen, in denen Höhlenlöwen vorkommen? Wenige Sekunden davon können sicherlich verwendet werden. Quellen müssen sowieso immer angegeben werden.

Wo kriegt man also Fotos her, die man bedenkenlos verwenden kann? Folgende zwei Empfehlungen:

1. Wikimedia Commons (von dort nehme ich eine Vielzahl meiner Fotos für den Blog)
2. Flickr Commons

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