Diarium Tragediae Diabolicae

Leider ist das Diarium Tragediae Diabolicae, das Tagebuch, welches über den angeblichen Spuk im Jahr 1701 in einem Zürcher Pfarrhaus berichtet, nicht online verfügbar. Die Historikerin Eveline Szarka, die sich ausführlich mit Geistergeschichten während der Reformation beschäftigte, hat bereits auf meine E-Mail geantwortet.

Hier ihre Ausführungen ungekürzt. Ich fragte sie auch, wann ihre Doktorarbeit vorliegen wird und in welchen Häusern in Zürich es sonst noch gespukt haben soll.

Das Diarium Tragediae Diabolicae wurde auf Deutsch verfasst, allerdings ist es nur in handschriftlicher Form in den Archiven verfügbar.

Meine Dissertation wird am 7. März 2022 beim Böhlau Verlag erscheinen (Reihe Zürcher Beiträge zur Geschichtswissenschaft). Sie wird im Open Access verfügbar sein, aber auch in gedruckter Form im Buchhandel und in den Bibliotheken.

Es spukte angeblich auch in zwei weiteren Häusern, an der Brunngasse im Zürcher Niederdorf und in Hottingen. Dass wir im ersteren Fall überhaupt einen Strassennamen haben, ist sehr ungewöhnlich. Leider kann man heute nicht mehr rekonstruieren, um welche Häuser es sich genau gehandelt hat. Die meisten Häuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert stehen heute ohnehin nicht mehr.

Spannende Arbeit, wie ich finde. Interessant ist sicherlich auch folgende Schlussfolgerung aus Szarkas Interview mit dem «Tagi»: «In der frühen Neuzeit war eine Welt ohne Geister undenkbar. Aus Sicht der reformierten Pfarrer war der Geisterglaube sogar christliche Pflicht: Heimsuchungen wurden als göttliche Zeichen ausgelegt, um Sünder wieder auf den rechten Weg zu bringen und sie dazu anzuhalten, Busse zu tun und zu beten.»

Geister galten damals als grosse Bedrohung. Anders war das im Mittelalter: «Im Spätmittelalter galten Geister meist als die Seelen von Verstorbenen, die im Fegefeuer litten und der Hilfe der Lebenden bedurften», erklärte sie.

Bild: Wikimedia

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