Zürcher Geistergeschichten

Ich setze hier mal einen Startpunkt für eine Reihe von Beiträgen zu Schweizer Geistergeschichten. Ich liebe solche Geschichten. Sie sollten aber möglichst gut belegt sein – an blossem Sagenstoff bin ich weniger interessiert. Klar ist: Die Schweiz ist reich an vermeintlich realen Spukstories. Gehen wir für den Anfang nach Zürich.

Hier ist ein spannendes Interview mit der Historikerin Eveline Szarka, die sich eingehend mit Spukerscheinungen in der Zwinglistadt beschäftigt und auch ihre Doktorarbeit zu diesem Thema verfasst hat: «Sinn für Gespenster – Spukphänomene in der reformierten Schweiz (1570–1730)».

«In den Akten wird meist von Gespenstern berichtet, die in bewohnten Häusern ihr Unwesen trieben», berichtete sie dem Tagesanzeiger. «Sie drangen also in jene Orte ein, wo man sich eigentlich am sichersten fühlen sollte – und sie suchten alle Bevölkerungsschichten heim, von der Bäuerin über den Kaufmann bis hin zum Pfarrer.»

Gemäss Szarka gilt das ehemalige Antistitium (im Bild links), das Pfarrhaus neben dem Grossmünster, als einer der bekanntesten Spukorte Zürichs. Dort soll 1701 ein Poltergeist gewütet haben. Der «Tagi» verfasste hierzu einen ausführlichen Text. Darin ist die Rede von einem Tagebuch, dem Diarium Tragediae Diabolicae. «Es hält mit buchhalterischer Genauigkeit die Untaten eines Poltergeists fest, der das Haus heimgesucht hat», steht im Artikel.

Leider habe ich die Originalquelle bislang nicht gefunden – ich weiss auch nicht, ob das Buch in digitaler Form vorliegt. Ich werde deshalb beim Autoren Marius Huber sowie der Historikerin Szarka nachfragen. Stay tuned.

Bild: Wikimedia

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