Fenster in die Steinzeit

Ich frage mich manchmal, wie es wohl war, in einem bestimmten Zeitalter zu leben. Wie war es für einen Menschen der Steinzeit? Wie fühlte sich das an? Die Menschen damals waren gleich wie wir – genetisch gesehen. Sie hatten dieselben Gehirne, dieselben Körper, dieselben kognitiven Möglichkeiten. Doch das Leben war völlig anders und entsprechend wohl auch das Mindset.

Wie war es, in einer Zeit zu leben, in der man täglich mit dem Tod konfrontiert wurde? Sei es durch Raubtiere, Verhungern, Krankheiten, Unfälle oder Wetterereignisse? Wie war es, nicht zu wissen, was sonst so in der Welt ablief? Hinauf an den Sternenhimmel zu schauen und sich zu fragen: Was leuchtet dort oben? Und was mache ich hier überhaupt?

Wie war es, in einer kleinen Gemeinschaft zu leben, der man auf Gedeih und Verderben ausgesetzt war? In der man eine Rolle einnehmen musste. Man konnte nicht einfach weggehen, in eine andere Stadt ziehen und sich neue Freunde suchen. Die Steinzeitmenschen lebten in kleinen Gruppen, vornehmlich Familienverbänden, und Jede und Jeder musste seinen Platz finden und für die Gemeinschaft leben.

Ich frage mich, wie das wohl war. Und inwiefern uns diese Zeit geprägt und ihre Spuren bei uns heutigen Menschen hinterlassen hat. Und wie wäre es, wenn wir moderne Homo sapiens auf Steinzeitmenschen treffen würden? Was würde geschehen, wenn wir ihnen unsere Handys zeigen würden?

Und könnten wir selbst dorthin zurück? Was wäre, wenn wir plötzlich wieder mit Steinzeit-ähnlichen Zuständen konfrontiert würden, zum Beispiel nach einer Atomkatastrophe? Könnten wir überleben? Würden wir das psychisch überhaupt durchstehen? Viele Fragen, ich weiss. Aber ich denke, sie sind ganz spannend, auch in Bezug auf meinen Podcast.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich stiess auf dieses interessante Video auf YouTube, welches eine Begegnung zwischen einem westeuropäischen Filmemacher und Mitgliedern eines isoliert lebenden Stammes in Papua-Neuguinea zeigt, die noch in der Steinzeit leben. Schlicht faszinierend, wie die Waldbewohner reagieren, insbesondere auf die Streichhölzer, die Kamera und die weisse Haut der Besucher.

 

 
Übrigens: Wer sich eine längere, gut produzierte Doku über das Leben im steinzeitlichen Papua-Neuguinea ansehen möchte, dem empfehle ich Dead Birds, eine Doku aus den 60er-Jahren, die während einer legendären Expedition von Harvard-Forschern entstanden ist. Ähnlich wie diese Menschen könnten auch die Steinzeitbewohner der Schweiz gelebt und gedacht haben, vor allem in Bezug auf Kriegsführung, Wirtschaft, Rollenverteilung und Rituale und Glaubensvorstellungen.

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